Bodenverbesserungsprojekte in Kaisosi im Norden Namibias

Wir arbeiten seit 32 Jahren für und in Namibia und konnten mit einer Reihe von Projekten wirkungsvolle Arbeit leisten.

Durch Bekanntwerden der EM-Technologie ist es uns möglich geworden, das „Bodenverbesserungsprojekt im Norden Namibias“ zu planen und ins Werk zu setzen. Die EM-Technologie beruht auf Forschungen und Erkenntnissen des japanischen Professors Teruo Higa, der angesichts des immensen Verbrauchs von chemischen Düngemitteln und Pestiziden nach einer Möglichkeit suchte, die vergifteten Böden wieder zu beleben und fruchtbar zu machen. Dies gelang mit der Vermischung von aeroben und anaeroben Mikroorganismen, die die im Boden vorhandenen Mikroorganismen aktivieren und in der Lage sind, schädliche zu unterdrücken. Die Ergebnisse sind ermutigend. Die EM-Technologie wird inzwischen in mehr als 150 Ländern angewandt. EM hilft auch bei der Entsorgung von Abfällen, bei der Reinigung verschmutzter Gewässer, in der Technik und bei der Heilung von Mensch und Tier. Professor Teruo Higa nennt sein Buch „Eine Revolution zur Rettung der Erde“.


Nachdem wir in einer Kiste mit sterilem Sand für Kindersandkästen durch EM mit dichtem, saftigen Gras überrascht wurden, beschlossen wir, das Projekt umzusetzen.


In der Kavangoregion im Nordosten Namibias wurde an Menschen, die durch die Apartheid benachteiligt waren, kommunales Land zur Bewirtschaftung übergeben. Kommunales Land bleibt immer im Besitz des Staates, und die Überlassung bezieht sich jeweils auf eine Person für deren Lebenszeit. Hier handelt es sich vielfach um allein erziehende Frauen. Viele Familien leben in ihrer Tradition, haben traditionell gebaute Häuser für Mutter /Eltern, Kinder und Küche.

 

Viele, insbesondere Frauen, sind Analphabeten und sprechen noch kein Englisch. Dadurch sind sie auch von Nachrichten ausgeschlossen, die sie angehen. Der Boden ist sandig und bringt keine ausreichende Ernte, um die Familien zu ernähren. Deswegen ist die Landflucht ein großes Problem, sowohl dort, wo die Menschen – meistens die Männer – in die Städte abwandern, als auch dort, wo sie ankommen. Wer das Land verläßt, verliert als erstes die Kontrolle über sein Essen. Im traditionellen Leben hat man die selbstbestimmte Zeit für die Landarbeit. Es ist seit Jahrhunderten so, dass es gute Zeiten und Notzeiten gibt, die die Gemeinschaft als Ganzes betreffen. Kommt aber einer allein in die Slums am Rande der Städte, ist er mit seiner Not allein. Niemand kennt ihn, die meisten sprechen nicht seine Sprache, er verliert sein Selbstwertgefühl, und wenn er eine Arbeit findet, die Kontrolle über seine Zeit. Er ist zum ersten Mal fremdbestimmt. Mancher ist dem Druck nicht gewachsen und driftet ab in die Kriminalität. Die Unterkünfte aus Pappe, Decken oder Wellblech nehmen in beängstigendem Maße zu. Die Weltbank hat festgestellt, dass Namibia eine gute Sozialgesetzgebung hat, dass aber nur ein Drittel der betroffenen Bürger durch die Zuschüsse – Rente, Kindergeld, Behindertenfürsorge, Dürrehilfe – erreicht wird, wie die Allgemeine Zeitung am 14.06.2017 berichtet.

Nach der Unabhängigkeit - 21. März 1990 – gab es eine Verfassung, die aber bis heute nicht das alltägliche Leben bestimmt. Die Städte begannen, sich auszudehnen – hier ist es Rundu, die zweitgrößte Stadt des Landes – und viele Menschen, die eng um die Stadt in selbstgemachten Unterkünften lebten, wurden verdrängt. Der Grund und Boden unter ihren Füßen wurde verkauft. Niemand hatte je den Gedanken gehabt, dass Grund und Boden verkauft und gekauft werden könnten. Es ist eine Tragik aus der Zeit der Kolonisation, dass die Häuptlinge gemeint haben, sie würden das Land zur Benutzung übergeben. Auf einen endgültigen Verkauf sind sie nicht gekommen. Der Begriff war nicht in ihrer Vorstellung. Nun, nach 106 Jahren, kam mit der ersehnten Unabhängigkeit eine Veränderung archaischer Vorstellungen, für deren Verarbeitung es keine Hilfe gab. Es gab plötzlich Strom- und Wasserleitungen. Aber kaum jemand kann die Führung der Leitungen zu seiner homestead und den Strom und das Wasser bezahlen. Es entsteht ein Auseinanderdriften der Gesellschaft, so dass die früher durch die Rassenpolitik Ausgegrenzten jetzt durch die Geldwirtschaft ausgegrenzt sind.

Zugleich sind Konsumströme ins Land gekommen, deren Nachwirkung sich ergießt in aber- und abertausend Plastikflaschen und Plastiktüten, die sich überall, in den Höfen, auf den Straßen und in der Landschaft anhäufen und zu stinkenden Müllkippen werden. In der traditionellen Lebensweise gab es keinen Abfall. Jetzt nimmt man mit bescheidenen Mitteln an der Zivilisation teil, aber es gibt kein Konzept, Abfall zu vermeiden, zu sammeln, zu organisieren.

Unser „Bodenverbesserungsprojekt im Norden Namibias“ hat folgende Ziele:

  • Wir wollen den Teilnehmenden vermitteln, dass das Leben auf dem Lande und die Landarbeit die Basis ihrer Lebenswirklichkeit sind.
  • dass sie mit ihrer Arbeit ihre Familie ernähren und schließlich ja die ganze Welt durch die bäuerliche Arbeit ernährt wird. Es gibt nur Essen aus der Erde.
  • dass wir mit der EM-Technologie Ernährungssicherheit erreichen, auch bei Klimawandel, Dürre und Überschwemmung.
  • dass durch die Erweiterung der Fruchtfolge -Gemüseanbau und Zucht von Obstbäumen - das Nahrungsangebot bereichert wird und Überschüsse für den Verkauf erzielt werden.
  • Dass durch die EM-Technologie und den Anbau und die Verwertung von Moringabäumen finanzielle Sicherheit erreicht werden kann, so dass die Kinder zur Schule und in eine Ausbildung geschickt werden können und die Familie in ihrem gesellschaftlichen Zusammenhalt bleibt und an der Entwicklung des Landes teilhaben kann.
  • Dass die Traditionen gepflegt werden, ohne dass sie als vorgestrig gering geschätzt werden.
  • Dass über die örtlichen traditionellen Strukturen Einfluss auf die politische Zukunft der Region genommen wird.

 

Die EM-Technologie

Mikroorganismen sind überall: auf der Erde, in der Erde, in der Luft, auf und in uns. In einem Milliliter Abwasser zum Beispiel existieren 100 Millionen bis eine Milliarde Mikroorganismen. Professor Higa hat in 20-jähriger Forschung aus etwa 2000 Arten eine Mischung von 81 Arten dieser Mikroorganismen entwickelt, die eine Symbiose bilden, indem die eine Art Sauerstoff benötigt, und die andere Art Sauerstoff ausscheidet. Es handelt sich hauptsächlich um Photosynthesebakterien, Milchsäurebakterien, Pilze und Hefen. Alle seit Jahrhunderten in unseren Haushalten benutzt, durch ihre Kombination nun zu den Effektiven Mikroorganismen - EM - geworden, von denen Professor Higa sagt, sie könnten die ganze Welt umkrempeln.

 

 Also, haben wir gedacht, krempeln wir um.
Seit der Gründung unseres Vereins im September 1985 haben wir die Probleme in Namibia sehr ernst genommen: Klimawandel, Ausbreitung der Wüste, Folgen der Abholzung von Wäldern und Heimstätten während des Freiheitskampfes, Dürre, Hunger, Armut, Arbeitslosigkeit, Bildungsmangel und Landflucht.

 

Mit der EM-Technologie haben wir jetzt ein Werkzeug in der Hand, nachhaltige Lösungen für die Menschen in Namibia und für das Land zu erarbeiten. Harald Schütt traf eine Vereinbarung mit der Nichtregierungsorganisation Komeho, die in der Kavangoregion eine Niederlassung hat und soziale Arbeit leistet. „Memorandum of Understanding...to promote the application of effective microorganism (EM) in Namibia...“ Zwei Rotaryerclubs sorgten für die Erstellung einer solarbetriebenen Wasserstelle, in der das Grundwasser aus mehr als 40 Meter Tiefe in drei Tanks gepunpt wird.

Eine Spende der Stiftung Environmental Investment Fund – EIF – ermöglichte die Aussaat und Anzucht von Moringabäumen, die in vielerlei Hinsicht auf eine bessere Zukunft hoffen lassen.

 

 

Moringabäume

 

Der Moringabaum gilt seit über 4000 Jahren als „Wunderbaum, der 300 Krankheiten heilen kann“. So ist er in den ayurvedischen Schriften beschrieben. Er ist anspruchslos, wächst schnell und liefert kurzzeitig Erträge. Blätter werden abgestreift und getrocknet und liefern einen sehr gesunden Tee. Gemahlen kann das Pulver Speisen und Getränken beigemischt werden, wobei bereits ein Teelöffel pro Tag heilsame Wirkung hat und Mängel der zivilisatorischen Ernährung lindern kann. Aus den

Samen des Moringabaums wird ein kostbares Öl gewonnen. Anja Feyerhardt und Uwe Brose schreiben in ihrem Buch „Moringa“: „Er bietet ein einzigartig umfassendes Nährstoffspektrum, wie bisher keine andere Pflanze auf der Erde“.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Edith Schütt

 

NACHWORT:

Für alle diese Aktivitäten bitten wir um Unterstützung:

Das Konto: PSI Bremen DE13 2905 0101 0016 0831 80. Sparkasse Bremen

Eine Spendenquittung für das Finanzamt wird übersandt.

 

VIELEN DANK IM VORAUS.