Wie effektiv arbeitet ein kleiner Verein wie wir!

 

Liebe Interessierte,


ich habe mir Mühe gegeben und hoffe, dass ich es richtig gemacht habe.

Aber unsere Arbeit passt in einen Fragebogen eigentlich gar nicht rein. Vielleicht interessiert Sie ja, was und wie ein so kleiner Verein arbeitet.


Wir hatten gerade unser 30-jähriges Jubiläum und arbeiten für und in Namibia.
Wir haben ein Projekt "Invest in People's Future", in dem wir schwarzen Kindern Schule ermöglichen. Denn es ist eminent wichtig, dass nach der Unabhängigkeit schwarzen Menschen die Möglichkeit gegeben wird, ihr Land in ihrem Sinne zu entwickeln und zu gestalten.


Ich habe das Projekt als "abgeschlossen" bezeichnet, weil das erste Kind sein Abitur gemacht hat nach 10 Jahren. Jetzt studiert er aber und wird weiter von uns unterstützt. Das zweite Kind ist inzwischen auch Studentin, die Mutter konnte sich weiterbilden und kann alleine für das Studium aufkommen. Das dritte Kind ist kurz vor dem Abitur, wird aber nicht mehr unterstützt, weil sich die Verhältnisse gebessert haben. Das zweite Projekt ist der Bau von Sonnenöfen, damit nicht die letzten Bäume abgehackt werden.

 

Unsere Arbeit geht so:
wir sind 1998 und 1999 mit je 10 Bremischen Frauen nach Namibia geflogen, haben jede 4.000,-- D-Mark bezahlt und haben 10 namibische Frauen eingeladen. Mit ihnen haben wir gewohnt, gegessen und gearbeitet und Sonnenöfen in der Tischlerei eines Berufsbildungszentrums gebaut. Danach haben zwei, später drei dort ausgebildete Tischlerinnen das Projekt weiter betrieben über ca 10 – 12 Jahre. Wir konnten es nicht weiter betreuen, weil es immer 1000 km Hin- und 1000 km Rückfahrt erfordert.

 

Wir arbeiten alle ehrenamtlich und hatten hier eine Grenze unserer Möglichkeiten erreicht. Inzwischen konnten wir mit Hilfe einer Hamburger Stiftung eine neue Sonnenofen-Produktion einrichten und hoffen, dass diese sich selbst verifiziert ohne unsere weitere Hilfe. Es gibt wenige schwarze Fachleute, weil sie vor der Unabhängigkeit überhaupt keine Chance hatten und danach wenig Geld.

 

Obgleich von Anfang an die Bildung der größte Haushaltsposten des Namibischen Staates ist. Ein weiteres Projekt - das ich noch nicht erwähnt habe, weil es nicht abgeschlossen ist - ist unser Buch "Der Baum", das ich geschrieben habe, um das Wissen um die Wichtigkeit der Bäume zu verbreiten. Ich habe aus meinem privaten Geld 100 Bücher dem Erziehungsminister überreicht in Englisch und Oshivambo, weil die Schüler bis zu 4. Klasse in ihrer Landessprache unterrichtet werden können, und dann müssen sie es Englisch können. Die Bilder hat meine Tochter wunderschön gemalt. Das Buch ist inzwischen in sieben Sprachen übersetzt worden. Es wird in Bremerhaven in einer Behindertenwerkstatt gedruckt.

 

Wir haben hier viel, viel gearbeitet und haben 23 Container mit Hilfsgütern nach Namibia geschickt, und ich war ein ganzes Jahr drüben und habe diese Güter handverlesen im Land verteilt. Alles wurde hier von ehrenamtlichen Mitgliedern gesammelt, bearbeitet, fachmännisch verpackt und von mir drüben wieder ausgepackt.

 

So arbeiten wir, und ich hoffe, es hat Sie interessiert. Ich freue mich über jeden Kontakt, der auf diese Art zustande kommt.

 

Freundliche Grüße

 

Edith Schütt

PRAKTISCHE SOLIDARITÄT INTERNATIONAL e.V.