Harald Schütt

 

Harald Schütt, Jahrgang 1954, ist in Bremen geboren und aufgewachsen. Nach dem Abitur begann er ein Lehrerstudium an der Universität Bremen, das er in Dänemark an der privaten Universität Tvind fortsetzte. Dort hat er als Lehrer in verschiedenen Fachrichtungen und später als Hochschullehrer gearbeitet. Weil Harald immer gegen eine einseitige theoretische Ausbildung war, absolvierte er zusätzlich eine Schlosserlehre, weiter eine Ausbildung zur Bedienung elektronisch gesteuerter Maschinen und eine Fortbildung zur Erstellung der Programme für diese Maschinen.

 

Das Bildungskonzept der Institution Tvind ist darauf ausgerichtet, den Menschen von Anfang an die Kenntnis gesellschaftlicher Zusammenhänge zu vermitteln und ihre Anteilnahme am politischen Geschehen zu wecken und wach zu halten. Schüler nähen im Unterricht Schulkleidung für Kinder in Südafrika, Schulkinder leben mehrere Monate in afrikanischen Familien. In seiner Zeit als Lehrer hat Harald ein Jahr lang zusammen mit einer Lehrergruppe in einem Flüchtlingslager eine Näherei erbaut und eingerichtet, die für 37 Familien eine Existenz begründete und in einem dazu errichteten Kindergarten die Möglichkeit schuf, die unterdrückte Sprache zu erlernen und als Kulturgut zu behalten.

 

In der Zeit als Hochschullehrer arbeitete er als Solidaritätsarbeiter in Simbabwe, als dieses Land unabhängig wurde. Dabei lernte er auch Namibia kennen und die grausame Unterdrückung der schwarzen Bevölkerung durch die Apartheidgesetze.

 

Harald kehrte 1984 nach Bremen zurück und beschloss, Namibia auf dem Weg in seine Unabhängigkeit zu helfen. Die Vereinten Nationen hatten in ihrer Entschließung 435 klargestellt, dass das Land unrechtmäßig von Südafrika besetzt und unterdrückt war, dass die ursprüngliche Aufgabe gelautet hatte, das Land zu verwalten und in die Unabhängigkeit zu führen, und dass es nicht weiterhin gestattet war, die Bodenschätze auszurauben. Die SWAPO – South West African People’s Organisation – wurde als einzige legitime Vertretung des namibischen Volkes anerkannt.

 

Nach gewissenhafter Vorarbeit und Kontakt mit Namibiern im Exil – auch der spätere Präsident Sam Nujoma war in Bremen – gründete Harald zusammen mit Familienmitgliedern und Freunden den Verein „Entwicklungshilfe von Volk zu Volk“.

Der Name ist heute „PRAKTISCHE SOLIDARITÄT INTERNATIONAL e.V.“